Das Mekong Delta liegt im Südwesten Vietnams, wo der Mekong zusammen mit 9 Flussarmen ins Südchinesische Meer fließt. Das Gebiet ist riesig, etwa so groß wie Holland und eines der ertragreichsten Gebiete Vietnams. Das Flussdelta ist durch Sedimentation anstelle einer Meeresbucht entstanden und wächst heute immer noch jährlich um etwa 80 Meter. Die südlichste Region Vietnams ist die Reiskammer des Landes. Hier können 3 statt der 2 üblichen Reisernten eingefahren werden.
Die Landschaft ist geprägt von unzähligen Reisfeldern, exotischen Obstplantagen, Mangrovenwälder und einer Vielzahl von Wasserwegen. Außerdem gibt es in dieser Region alte Khmer-Tempel, kleine Dörfer mit bunten Märkten und wunderschöne Strände. In der Gegend von Vin Long sind die kleinen vorgelagerten Inseln sehenswert, wie Chau Doc mit dem Tempelberg und den Hausbooten, Ha Tien mit wunderschönen Stränden und den zahlreichen Grotten. Besuchen Sie Tra Vinh mit den alten Khmer-Pagoden, die hunderte goldene Buddha-Figuren beherbergen, oder My Tho mit seiner schönen Landschaft, der Vinh Thrang Pagode und der Kokosnuss-Insel.
Auf dem Wasser selbst herrscht reges Treiben, Reiskähne, Fähren und Boote sind überall unterwegs. An den Ufern sieht man viele Obstplantagen, sattgrüne Gärten, Bananenstauden und Wasserpalmen. Wer mehrere Tage zur Verfügung hat, sollte diese nutzen und sich das Mekong Delta genauer ansehen, es lohnt sich wirklich. Die bekanntesten Städte im Mekong Delta sind My Tho, Can Tho und Chau Doc.
Im Mekong-Delta herrscht niedrige, jedoch üppige und grüne Vegetation vor. Durch den fruchtbaren Schwemmlandboden ist intensive Landwirtschaft in dem dicht bevölkerten Gebiet möglich. Zudem werden Nahrungsmittel wie Fisch, tropische Früchte, Gemüse, Zuckerrohr und Kokosnüsse produziert.
Die Mangrovensümpfe um die Provinz Cà Mau bilden im Delta einen Gegensatz zu dem nördlich angrenzenden fruchtbaren und dicht besiedelten Gebiet. Die Wasserlandschaft führt dazu, dass die Einwohner zum größten Teil auf dem Wasser arbeiten, wohnen und leben. Jede noch so kleine Hütte hat hier Zugang zu einem Wasserweg, während eine Anbindung an eine befahrbare Straße längst nicht überall gegeben ist.
Schwimmende Märkte, prächtige Gärten, freundliche Mitreisende: Im Mekong-Delta zeigt sich das trubelige Vietnam von seiner gelassenen Seite. Wer auf eigene Faust versucht, in das Wasserlabyrinth einzudringen, benötigt etwas Geduld.
Lange bevor die ersten Sonnenstrahlen den Dunst durchbrechen, schippern die ersten Boote über den Strom. Das monotone Knattern der alten Dieselmotoren kündigt sie schon aus der Ferne an. Es ist noch nicht einmal 5 Uhr morgens, wenn auf dem schwimmenden Markt von Cai Rang die geschäftigste Zeit des Tages beginnt.
Reis, Gemüse und Früchte aller Art werden auf dem Fluss gehandelt. Bis zum Anschlag sind die Laderäume der bunten Holzboote gefüllt – und wenn der Platz darin nicht reicht, türmen sich die Berge aus Zuckerrohr, Kokosnüssen, Bananen, Mangos und Ananas an Deck. Manche der schwimmenden Marktstände trudeln schwerfällig und mit abenteuerlichem Tiefgang durch die Fluten. Am Heck ragen Stangen in die Höhe, daran baumelt für alle Markttreibenden weithin sichtbar die jeweilige Ware – quasi als Verkaufsschild.
Seit Menschengedenken funktioniert das so im Mekong-Delta, in dem sich der 4500 Kilometer lange Fluss aus dem Himalaja in mächtige Arme aufteilt und ins Südchinesischen Meer mündet. Unzählige Frachter und Passagierschiffe, ebenso wie Motor- und Ruderboote schippern über die breiten Wasserstraßen, bevor sie in einem Labyrinth aus schmalen Flussarmen, Kanälen und Inseln verschwinden. Der Begriff „Lebensader“ ist hier treffend, der Fluss bestimmt alles: die Ernte, den Transport von Gütern und das Fortkommen der Menschen, die zumeist auch auf ihren Booten leben.
Während in Cai Be der schwimmende Markt den ganzen Tag dauert, wird es in Cai Rang ab acht Uhr bereits beschaulich. Die größeren Geschäfte sind erledigt, die Bootsleute frühstücken. Jetzt ist die Zeit der kleinen Verkaufskähne. Sie transportieren Thermoskannen mit Kaffee und ganze Garküchen, die vor allem Pho servieren. Die Reisnudelsuppe mit Fleisch, Sojasprossen und Kräutern ist mit Abstand das beliebteste Frühstück der Vietnamesen. Die Schälchen sammeln die Köchinnen später wieder ein und spülen sie für den nächsten Kunden – selbstverständlich im Fluss.